Die Firmengeschichte

Von Handelsreisender zum Industriepionier

Franz Ulrich Bally, ein gebürtiger Vorarlberger, welcher im Jahre 1778 ursprünglich als Maurer in die Schweiz kam, lag den ersten Grundstein der Schönenwerder Industrie. Denn als sein Auftrag in Aarau zu Ende ging, konnte sein Auftraggeber, der Aarauer Bandfabrikant, Johann Rudolf Meyer ihn dazu bewegen, in sein Geschäft einzutreten und sich dem Verkauf seiner Fabrikate, Bänder und Merceriewaren zu widmen.

So durchwanderte Franz Ulrich Bally mit dem Warenkasten auf dem Rücken die Schweiz und den Schwarzwald, bis er sich nach einigen Jahren in Schönenwerd niederliess, sein eigenes Handelsgeschäft gründete, ein eigenes kleines Haus baute, heiratete und Vater von vier Kindern wurden (zwei Kinder starben klein).

Sein ältester Sohn, Urs Peter Bally, stieg 1804 in das Handelsgeschäft seines Vaters ein. Seine Beteiligung machte er davon abhängig, dass sein Vater ihm die Gesamtleitung übertragen würde. Den väterlichen Betrieb leitete er zusammen mit seinem Bruder Niklaus.

Im Januar 1810 überliess Franz Ulrich Bally, der am 30. Dezember 1810 verstarb, in lebzeitiger Teilung das Geschäft seinen beiden Söhnen, die dasselbe dann unter der Firma F.U. Bally Söhne bis zum Tode des Niklaus 1833 gemeinschaftlich weiter führten. Von 1833 bis 1849 war Urs Peter Bally alleiniger Geschäftsinhaber, mit Beihilfe seiner heranwachsenden Söhne.

Das Geschäft F.U. Bally & Söhne konzentrierte sich unter der Leitung von Urs Peter Bally auf den Vertrieb von Band- und Kramwaren. Schwerpunkte des Handels waren die Messen von Zürich, Neuenburg, Bern, Luzern und Zurzach. Im Jahr 1823* wurde der Handel durch die eigene Produktion von Bandwaren in Schönenwerd ergänzt.

Im Jahr 1836 nutze Bally die neuen wirtschaftlichen Möglichkeiten, die sich mit der Gründung des Deutschen Zollvereins ergeben hatten, aus und gründete eine erste mechanische Bandweberei in Säckingen, im Grossherzogtum Baden.

Urs Peter Bally heiratete die aus Schönenwerd stammende Anne Marie Herzog. Der Ehe entsprossen 14 Kinder, wovon 11 das erwachsene Alter erreichten. Mit dem Tod Urs Peter Ballys im Jahre 1849 wurde das Geschäft aufgeteilt, hieraus formierten sich drei Firmen:

F.U. Bally Söhne, Säckingen
Gebrüder Bally, Bandfabrikation, Schönenwerd
Bally & Comp., Elastikfabrik & später Schuhfabrikation in Schönenwerd


Die weitere Entwicklungen, die ihren Ursprung aus dem Schönenwerder Unternehmen F.U. Bally haben, sind in der folgenden Graphik dargestellt.

*Für die Gründung der Bandfabrikation in Schönenwerd existieren zwei verschiedenen Jahreszahlen 1813 & 1823.